Neverwinter Nights: Enhanced Edition Bewertungen

Einfach Kult! Für diese Zeit einfach gut geschrieben und irre Komplex.

Sehr gutes Spiel. Auch wenn es schon einige Jahre hat, ist es doch immer noch gut

Es ist schwierig, eine klare Empfehlung für Neverwinter Nights auszusprechen. Die Grafik fällt schon mal raus, die war schon damals nicht das Beste vom Besten, weder technisch noch künstlerisch. Die Musik ist...vor allem "interessant". Die Handlung ist in der Hauptkampagne solalala, die beiden Erweiterungen Undernzit und Unterreich sind in diesem Aspekt deutlich stärker. Hinsichtlich des spielerischen Aspekts ist NWN letztlich ein AD&D-Simulator, der im Hintergrund das macht, was man ansonsten manuell machen würde. RNG spielt in diesem Spiel zwangsläufig eine große Rolle; jede Aktion wird ausgewürfelt, was zu ungewohnten Ergebnissen führen kann. Man kann 10 Schläge für einen Trashmob brauchen oder 2. Man kann gegen eine stärkere Gegnergruppe komplett untergehen oder mit einem großzügigen Lebensenergiepuffer davon kommen. Man kann an einem Überzeugen-Check scheitern und im nächsten Anlauf erfolgreich sein. Dies hat natürlich Auswirkungen auf das Spiel selbst: im Großen und Ganzen spielt sich das Spiel wie ein Strategiespiel, bei dem man Befehle gibt und dann zuschaut; die Fähigkeit des Spielers wird weniger gefragt und bezieht sich mehr auf die Ausrüstung des Charakters und dessen Entwicklung (lies: man zieht eine Anleitung für einen Metaaufbau zu Rate). Auch im praktischen Spiel offenbaren sich Schwächen: meist muss man sich durch endlose Reihen an Trashmobs mähen, um dann unversehens komplett am Hauptgegner zu scheitern. Häufiges Speichern und eine gründliche Vorbereitung helfen. In der Hauptkampagne spielt man mit jeweils einem Gefolgsmann (gegendert wurde im damals zum Glück noch nicht); diese haben jeweils eine Hintergrundgeschichte und es gibt jeweils gesonderte Aufgaben, die man für sie erfüllen kann. Es gibt aber keine großen Interaktionen oder Romancing-Optionen. Das ist mir persönlich lieb, weil es mich zunehmend nervt, von meinen Begleitern zugelabert zu werden und denen die Hand bei ihren Lebensproblemen halten muss. Das nimmt bei modernen Spielen teils viel zu viel Raum ein. Nun gut, zurück zu der Kaufempfehlung. Warum habe ich mir ein 23 Jahre altes Spiel gekauft, das mit 19,50 € vergleichsweise teuer ist? Nun, mir gefallen die recht spartanische Präsentation und der klare Fokus auf AD&D, und mich reizen die von Spielern erstellten Zusatzmodule. Wer ein wenig mehr Spiel zum AD&D dazu haben möchte, kann z. B. auf Knights of the Old Republic I und II ausweichen (AD&D mit Lichtschwertern) oder auf Neverwinter Nights 2 und die hervorragende Erweiterung Mask of the Betrayer. Dazu sollte noch die Möglichkeit des Onlinespiels und selbsterstellter Kampagnen erwähnt werden. Für mich jetzt nicht so relevant, aber vermutlich der Hauptgrund, weshalb NWN 1 bis heute fortentwickelt wird.