Getaway Island Bewertungen

Isnane

Textadventure mit Standbildern, ab und zu muss man zwischen mehreren vorgegebenen Möglichkeiten auswählen. Meine Englischkenntnisse sind bescheiden, allerdings hatte ich keine Probleme die vielen vielen Zweizeiler zu lesen; womit wir beim Gameplay sind: Lesen, klicken, lesen, klicken, lesen, klicken, ... oh, eine Wahlmöglichkeit, hmmm, die bezieht sich sicher auf das, was ich grade weggeklickt habe. Speichern darf man übrigens jederzeit. Unterm Strich war es ein netter Zeitvertreib. Sexuelle Inhalte habe ich übrigens keine gefunden (oder ich bin einfach nicht prüde genug). Ob ich es nochmal kaufen würde? Ja, sobald es im Sale wäre.

"Getaway Island " ist eine Visual Novel. Genretypisch klicken wir uns einfach nur von Text zu Text während sich sehr selten mal das dazugehörige Bild ändert oder eine andere anime-artige Figur auftaucht. Entscheidungen, die unterschiedliche Story-Wege ermöglichen gibt es nur selten. Wir sind ein junger Mann, gestrandet auf einer Trauminsel. Praktischerweise sind zwei junge Damen mit uns getrandet. Eine blonde blöde und eine brünette dominante. Das größte Problem der Damen: möglichst rasch aus den unbequemen Klamotten herauszukommen. Also ziehen sich beide erstmal um und tauchen in merklich zu knappen Bikinis wieder auf. der Anblick der ausladenden Oberweiten läßt unseren Protagonisten nur an eines denken: wir brauchen was zu essen. Das Hauptproblem der Damen ist aber vor allem, daß sie in ihren Bikinis nicht zu fett ausehen. Auf der Suche nach Nahrung treffen wir dann noch auf eine ebenso bestückte Eingeborene, die zwar kaum englisch spricht, sich aber einen noch knapperen Bikini selbst gebaut hat. Die naive Eingeborene hat nichts besseres zu tun, als den anderen Damen an die Brüste zu fassen, was wohl sowas wie ein Stammesritual sein dürfte. Daraufhin entbrennt natürlich ein Konkurrenzkampf der Damen, die alle uns umwerben, weil das Frauen auf einsamen Inseln anscheinend ja immer so machen. Aber zum einsamen einsamen wird es wohl nicht kommen, denn wir haben ja noch eine Freundin daheim, vor deren Heiratsantrag wir ja auf hohe See geflüchtet sind. Wir sind also allein auf einer tropischen Insel mit drei burschikosen und nahezu nackten Frauen. Was, ja was sollen wir nur tun??? Auf diesem Niveau läuft die ganze langwierige Geschichte ab. Immer wieder geht es um dieselben bescheuerten Beziehungsproblemchen. Reale Probleme wie die Nahrungsaufnahme werden zwar erwähnt, aber praktisch vergessen. Die Schiffbrüchigen verspeisen zum Beispiel laut Story innerhalb mehrerer Tage nur zwei Bananen. Für die Damen scheint das ein Vorteil, denn es verbessert ihre Bikinifigur und wird dadurch handfest zu einer runden Sache. Der nahezu unerträgliche Klischeebrei ist leider noch nicht einmal lustig. Die windige Geschichte geht nur sehr schleppend voran und so hofft man auch die ganze Zeit, daß ein Tiger aus dem Dschungel springt und dem Elend ein Ende macht und dadurch zumindest mal einen Sinn gibt. Die dämliche Story wäre selbst für Soft-Erotik-Streifen-Produzenten auf RTL2 zu peinlich. Immerhin funktioniert "Getaway Island" technisch einwandfrei. Man kann klicken und es kommt ein neuer belangloser Text. Auch die Illustrationen sind technisch sauber, ästhetisch aber verdammt talentbefreit. Dazu bongot noch eine steeldrumlastige Fahrstuhlmusik. Und über allem schwebt die Frage: weshalb existiert so etwas Belangloses? Ist es vielleicht der Beweis, daß es keinen Gott geben kann? [h1]Wertung:[/h1] 3/10 Atmosphäre 3/10 Story 5/10 Grafik 4/10 Sound 6/10 Spielmechanik 1/10 Balancing 3/10 Spielspass [h1]Fazit:[/h1] Geh bloß weg von diesem einsamen Einsamen. [h1][b]3/10 Gesamtwertung