Spielzeit:
177 Minuten
[h1]Eine düstere Perle des Adventure-Genres[/h1]
Ein Point & Click-Adventure. Ein wenig Horror, eine Geschichte über medizinische Experimente an Menschen. Pixeloptik. [i]The Long Reach[/i] scheint auf den ersten Blick ein relativ gewöhnlicher Indie-Titel zu sein. Auf den ersten Blick. Denn bei genauerem Hinsehen offenbaren sich nicht nur ein sehr gut gemachtes Adventure, sondern auch einige ungewöhnliche Elemente.
[b]Handlung[/b]
Die Handlung zu beschreiben, ohne grundlegende Dinge zu spoilern, ist recht schwer, deshalb nur so viel: den Großteil des etwa drei bis vier Stunden langen Adventures befinden wir uns in der Rolle des Wissenschaftlers Stewart. Dieser war Testperson von einem Experiment unter der Leitung von Shelly, doch irgendwas scheint dabei schief gegangen zu sein, denn Stewart wacht erst Stunden später wieder auf – in einem leeren Labor. Was mit allen anderen passiert ist, in welchem Verhältnis Stewart, Shelly und alle weiteren Charaktere stehen und was es eigentlich mit dem Experiment auf sich hatte, wird Stück für Stück aufgedeckt und hervorragend erzählt. Viel mehr kann ich an dieser Stelle nicht sagen, aber alleine für die Handlung lohnt sich [i]The Long Reach[/i] auf jeden Fall.
[b]Gameplay[/b]
Doch auch das Gameplay weiß zu überzeugen. Wie eingangs erwähnt ist [i]The Long Reach[/i] ein Point & Click-Adventure...nun ja, zumindest fast. Denn das Spiel wird ausschließlich mit der Tastatur (oder dem Controller) bedient, die Maus bleibt völlig außen vor, was erst ein wenig ungewohnt ist, aber nach kurzer Zeit gut verinnerlicht ist. Abgesehen davon wird alles abgedeckt, was man aus dem Genre kennt: Gegenstände können aufgenommen werden und müssen mit anderen Gegenständen (jedoch nicht untereinander) kombiniert werden, um voranzukommen, der Schwierigkeitsgrad der Rätsel schwankt dabei von »ziemlich einfach« bis »zwar irgendwie logisch, aber trotzdem nicht sonderlich naheliegend«.
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Daneben gibt es einige Dialogsequenzen, bei denen die ausgewählten Antworten den Spielverlauf allerdings nicht besonders auffällig beeinflussen, E-Mails zu lesen, die ein wenig mehr Licht ins Dunkel bringen und zudem einige Abschnitte, in denen Stewart gejagt wird und auch sterben kann – was dank der fairen Speicherpunkte aber kein allzu großes Problem ist. Letzteres Element unterstützt auch, wovon [i]The Long Reach[/i] neben der Handlung hauptsächlich lebt: es ist atmosphärisch ziemlich dicht und erzeugt an vielen Stellen ein unangenehmes Gefühl, auch wenn meist keine wirkliche Gefahr besteht.
[b]Grafik, Sound & Technik[/b]
Diese düstere Atmosphäre wird auch durch die schicke Optik vermittelt. [i]The Long Reach[/i] setzt auf eine relativ dunkle und detailreiche Pixelgrafik, besonders das Spiel mit Licht und Schatten und die liebevoll und abwechslungsreich gestalteten Räume sind äußerst gelungen. Die Optik kann dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Game klar an ein erwachsenes Publikum richtet, denn die meisten Themen der Handlung und dargestellten Szenen sind doch eher schwer verdaulich.
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Der nicht minder düstere und schöne Soundtrack tut schließlich sein Übriges, um [i]The Long Reach[/i] zu einem beklemmenden Gesamterlebnis zu machen. Die Charaktere bleiben stumm, dementsprechend gibt es viel Text zu lesen, eine fehlerfreie deutsche Übersetzung wird mitgeliefert. Im gesamten Spielverlauf fielen mir dabei auch keine Bugs auf, lediglich ein Achievement wurde erst nach einem Neustart freigeschaltet – eine Kleinigkeit, die nicht weiter erwähnenswert ist.
[b]Fazit[/b]
Mir hat [i]The Long Reach[/i] wirklich außerordentlich gut gefallen. Der Einstieg ist vielleicht noch etwas zäh geraten, doch sobald sich die Geschichte entfaltet und einen Handlungsstrang nach dem nächsten miteinander verbindet, fällt es schwer aufzuhören, sodass ich das Spiel tatsächlich in einem Rutsch durchgespielt habe. Neben der Handlung ist auch das Gameplay grundsolide, die Grafik hübsch, der Soundtrack sehr gelungen und das Spiel insgesamt sehr beklemmend geraten. Wer etwas für düstere Spiele und/oder Adventures übrig hat, sollte bei [i]The Long Reach[/i] also zugreifen.
[quote] Mehr Reviews gibt es auf [url=https://store.steampowered.com/curator/39911361/]meiner Kuratorenseite[/url]. :) [/quote]
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